Bourges, August 2016

Bourges, August 2016

Am 2. August reisten die ForscherInnen weiter nach Bourges in Zentralfrankreich. Hier erstreckte sich Ende des 6. und im 5. Jh. v. Chr. entlang den Ufern der Flüsse Auron und Yèvre über einen Bereich von wohl mehr als 100 ha eine bedeutende Siedlung. Noch in der zweiten Hälfte des 5. Jh. v. Chr. importierten die Einwohner von Bourges Keramik aus Griechenland und Südfrankreich. Die einheimische Feinkeramik wurde zu dieser Zeit bereits überwiegend unter Zuhilfenahme der Töpferscheibe hergestellt. BEFIM untersucht im Rahmen seiner Nahrungsrückstandsanalysen beide Warenarten.

Zweite Beprobungsserie in Châtillon-sur-Seine

Zweite Beprobungsserie in Châtillon-sur-Seine

Zwischen dem 26. Juli und dem 1. August reisten BEFIM-Mitglieder erneut nach Châtillon-sur-Seine in Ostfrankreich, um Keramik vom frühkeltischen „Fürstensitz“ auf dem Mont Lassois zu beproben.

Mit ebenso freundlicher wie professioneller Unterstützung der französischen KollegInnen Dr. Félicie Fougère, Dr. Bruno Chaume und Dr. Federica Sacchetti wählen die WissenschaftlerInnen Funde aus den Ausgrabungen der vergangenen Jahre am Mont Lassois aus: Dünnwandige Trinkgefäße wie Becher oder Flaschen aus Keramik, aber auch der berühmte bronzene Krater aus dem Grab der „Dame von Vix“ – bisher das größte erhaltene antike Metallgefäß! – werden in diesem Jahr untersucht.

Mit größter Vorsicht heben die WissenschaftlerInnen den Siebdeckel von dem 1,64 m hohen bronzenen Mischgefäß, um einen Blick in sein Inneres werfen zu können. Die Proben werden allerdings nicht aus dem Inneren des Kraters genommen. Seit seiner Entdeckung Anfang der 1950er Jahre wurde das Gefäß mehrfach restauriert, wodurch seine Innen- wie auch seine Außenseite vielfach mit modernen Substanzen in Kontakt gekommen sind, die die Analyseergebnisse verfälschen würden. Für die Beprobung werden daher einzelne Bronzefragmente ausgewählt, die bei der Zusammensetzung des Gefäßes im Zuge der Restaurierung nicht berücksichtigt wurden.