BEFIM-Workshop im Landgut Castelen in Kaiseraugst

BEFIM-Workshop im Landgut Castelen in Kaiseraugst

Am 6. und 7. Juni trafen sich die Mitglieder von BEFIM mit internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zum Workshop „New Perspectives on Early Iron Age Pottery“.
Der Workshop fand im wunderbaren Ambiente des historischen Landguts Castelen der Römerstiftung Dr. René Clavel statt. Insgesamt nahmen rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien am Workshop teil, um gemeinsam zu diskutieren, was die sog. „frühen Kelten“ im 7. bis 4. Jh. v. Chr. im südlichen Mitteleuropa getrunken haben und welche Gefäße sie hierfür verwendeten
Grundlegende neue Einblicke in die Thematik ermöglichten jüngst Nahrungsrückstandsanalysen an lokaler früheisenzeitlicher sowie importierter griechischer Keramik aus Fundorten in Ostfrankreich und Süddeutschland, die ein sehr komplexes Bild früheisenzeitlicher Trinkpraktiken aufzeigen. Die lokalen Akteure transformierten das genuin fremde, griechische Weingelage auf ganz kreative Weise und machten es sich so zu eigen.
Nach der Präsentation der gegenwärtigen Forschungsergebnisse von BEFIM durch die Projektmitglieder wurden in weiteren Vorträgen die fantastischen Ergebnisse der aktuellen Feldforschungen auf der Heuneburg und dem Mont Lassois sowie zur Drehscheibenkeramik und den Transportamphoren vorgestellt.
Am nächsten Tag wurde der Blickwinkel erweitert und der Umgang der Menschen mit Keramik in einem weiten Bogen von Westafrika bis an den Zuger See und die Champagne beleuchtet, um auf diese Weise aktuelle, innovative Forschungsansätze gewinnbringend zu diskutieren. Im Anschluss zeigten Vorträge zu experimentellen Studien, Abnutzungsspuren an Keramik sowie neuesten Ansätzen der Nahrungsrückstandsanalysen an Keramik, welch erstaunliches Potential wissenschaftlicher Erkenntnis sich hier in den nächsten Jahren auftun wird.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Vorträge zum erfolgreichen, öffentlichkeitswirksamen Umgang mit den gewonnenen Ergebnissen – sei es in Datenbanken, im musealen Kontext oder im Dokumentarfilm.
Das wunderbare Ambiente von Castelen begeisterte nicht nur die Teilnehmer_innen, sondern bewirkte ein ausgesprochen fruchtbares, anregendes Gesprächsklima und hatte einen ganz wesentlichen Anteil am Gelingen der Veranstaltung.